16. Nov. 2004
Die Europäische Kommission hat eine neue Richtlinie zur Abschlussprüfung in der EU vorgeschlagen. Sie soll gewährleisten, dass sich Investoren und andere interessierte Kreise voll und ganz auf die Korrektheit der geprüften Unternehmensabschlüsse verlassen können und die EU gegen Unternehmensskandale wappnen, die jüngst Parmalat und Ahold in die Schlagzeile brachten. Der Richtlinienvorschlag präzisiert die Pflichten der Abschlussprüfer und legt gewisse Berufsgrundsätze zur Sicherung ihrer Unparteilichkeit und Unabhängigkeit fest, beispielsweise wenn Prüfungsgesellschaften ihren Kunden auch prüfungsfremde Leistungen anbieten. Die Richtlinie soll die Pflicht zu externer Qualitätskontrolle einführen, eine solide öffentliche Beaufsichtigung des Prüfungsgewerbes sicherstellen und die Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Stellen in der EU verbessern. Der Vorschlag sieht ferner die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards auf alle in der EU durchgeführten Abschlussprüfungen vor und legt die Grundlage für eine ausgewogene und wirksame internationale Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden von Drittländern wie der US-amerikanischen Public Company Accounting Oversight Board (PCAOB).
10.30 Univ.- Prof. Dr. Theresia Theurl: Die 8. EU-Richtlinie aus der
Perspektive der Genossenschaften
Für die Genossenschaftsrevision wird eine gesonderte Regelung vorzusehen sein. Mit Theurl soll eine starke Stimme für die genossenschaftliche Revision erhoben und aufgezeigt werden, dass sich diese Art der Revision als Beratungs- und Betreuungsrevision auch zur Nachahmung eignet.
11.15 WP/StB Dipl.Kfm. Dr. Walter Brandner
der Vorschläge einbringen und aufzeigen soll, dass sich in der Praxis bei Genossenschaften die Beratungs- und Betreuungsrevision bewährt hat und daher auch in der Umsetzung und im Vorfeld in staatlichen Gesetzen und sonstigen Rechtsvorschriften ein Unterschied zu machen sein wird zwischen genossenschaftlicher Revision als Beratungs- und Betreuungsrevision und sonstiger Abschlussprüfung.
12.00 Podiums- und Publikumsdiskussion mit:
- Mag. Margareta Steffel, Vorstand Österreichischer, Genossenschaftsverband Schulze Delitzsch
- Universitätsprofessor Dr. Markus Dellinger, Österreichischer Raiffeisenverband
- Werner Eberle, Prüfungsdienstleiter, Genossenschaftsverband Bayern
- Dir. Rag. Konrad Palla, Raiffeisenverband Südtirol
- Dir. Mag. Arnulf Perkounigg, Raiffeisenverband Tirol
- Dir. Stv. Dr. Robert Nicolussi, Raiffeisenverband Südtirol
Hinweis:
Eine der Zielsetzungen dieser Veranstaltung ist es, Appelle an die EU in Richtung Brüssel auch für die Umsetzung an die nationalen Gesetzgeber in Deutschland, Italien, und Österreich zu richten, sodass in der Richtlinie und in der Folge in den Durchführungsgesetzen die Sondersituation der Beratungs- und Betreuungsrevision bei Genossenschaften entsprechend zu berücksichtigen sein wird.
Im Anschluss an die Tagung findet die Generalversammlung für IGA-Mitglieder statt.